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04.06.

Die Wiederentdeckung des freien Willens
Goldegger Dialoge 2015

04.06. Die Wiederentdeckung des freien Willens
Goldegger Dialoge 2015

“Freiheit durch Selbststeuerung. Die Wiederentdeckung des freien Willens.”

Genom, Gehirn und Quantenphysik sind die drei spannendsten Forschungsgebiete der Gegenwart. Die Hirnforschung hat sich lange Zeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiterentwickelt. Seit eineinhalb Jahrzehnten ist das völlig anders. Nicht nur wegen der neurobiologischen Forschungsergebnisse und ihrer Anwendbarkeit in der Medizin, sondern weil die Neurobiologie nachgewiesen haben will, dass wir Menschen durch die Hirnarchitektur so frei in unseren Handlungen nicht sind. So gibt es Forschungsergebnisse, die belegen, dass Millisekunden, bevor ein Mensch seine Hand bewegt um eine Taste zu drücken, im Gehirn bereits die Steuerungsbefehle erteilt werden. »Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun«, hat es Wolfgang Prinz, Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig auf den Punkt gebracht.

Ist der freie Mensch bloß ein Konstrukt? „Kann keiner anders, als er ist?” Wäre ein durch seine Gehirnphysiologie determinierter Mensch nichts anderes als eine Art Bioroboter? Der Hirnforscher Thomas Metzinger beschreibt in seinem Buch „Der Ego-Tunnel“ seine Körperaustrittserfahrungen und seine Selbstbeobachtungen und kommt zum Schluss, dass das Gefühl, ich selbst zu sein eine Schöpfung des menschlichen Gehirns ist. Der französische Philosoph und Naturwissenschaftler René Descartes hingegen meint: „Ich existiere, weil ich mir dessen bewusst bin, dass ich es bin, der denkt, zweifelt, irrt.“ Ich denke, also bin ich. Wer hat Recht?

Michael KERBLER im Gespräch mit Joachim BAUER, Freiburg
„Freiheit durch Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens”

Dieses Gespräch wird für die Sendung “Zeitgenossen im Gespräch” – ORF III – aufgezeichnet.

Beginn: 21 Uhr, Schloss Goldegg