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08.08.

Festspiel-Symposium: „Der Magische Spiegel“
Grenzen - Fluch oder Segen?

08.08. Festspiel-Symposium: „Der Magische Spiegel“
Grenzen - Fluch oder Segen?

Das diesjährige Festspiel-Symposium beleuchtet an drei Vormittagen die immerwährende Aktualität antiker Mythen. Medea, Orpheus oder Antigone: Die Mythen der Antike, in denen Festspielgründer Hugo von Hofmannsthal „einen magischen Spiegel“ sah, haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Stellen doch die mythischen Erzählungen von einst ewiggültige Fragen nach unserer Existenz: Es geht um Krieg, Flucht, Opfer, Rachedurst, Schuld und Sühne und um die Liebe.

Der Rückgriff auf die antiken Mythen, das Suchen nach Antworten in der Vergangenheit spielte in Zeiten des Umbruchs immer eine besondere Rolle. Denn das antike Erbe bedeutet auch Selbstvergewisserung – ein vertrautes Fremdes, das Sicherheit gibt in der unvertrauten Moderne. Ein Koordinatensystem, aus dem sich für die Gegenwart Schlüsse ziehen lassen.

Donnerstag, 8.8.2019, 10:00 Uhr

„Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze/Und die geschautere Welt/ will in der Liebe gedeihn“

Kein anderer antiker Mythos hat Künstler so inspiriert wie die Sage über den Götter- und Musensohn Orpheus. Orpheus, der mit seinem Gesang Menschen, wilde Tiere, ja sogar Pluto, den Gott der Unterwelt, zu besänftigen und überzeugen wusste, steht exemplarisch für das Überwinden von Grenzen mit den Mitteln der Kunst.

Die Idee der Grenze bewegt die menschliche Imagination seit jeher, kaum ein Bereich des menschlichen Lebens wird nicht von Grenzen berührt. Es gibt geografische und kulturelle Grenzen, soziale, sprachliche und ethnische, körperliche und mentale, medizinische, persönliche und gemeinsame, sichtbare und unsichtbare. Eine Grenze kann verbinden, indem sie trennt.

Doch wie definiert man eigentlich Grenzen? Sind Grenzen ein Fluch oder ein Segen? Und kann Kunst tatsächlich Grenzen überwinden?

Referenten sind: der Schriftsteller Karl-Markus Gauß, der Genetiker Markus Hengstschläger und der Wirtschaftswissenschafter Christoph Badelt.

Es moderiert: Michael Kerbler