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27.01.

Holocaust-Gedenktag
M.K. im Gespräch mit Ari Rath und Schülerinnen

27.01. Holocaust-Gedenktag
M.K. im Gespräch mit Ari Rath und Schülerinnen

Im Jahr 2015 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 70. Mal. Aus diesem Anlass findet im Parlament am Internationalen Holocaust-Gedenktag eine Veranstaltung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Michael Kerbler spricht mit Ari Rath über “Erinnern – Vergeben – Vergessen” und geht gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Frage nach, welche Lehren aus der jüngeren Vergangenheit für das Heute gezogen werden können. Das Gespräch kreist darum, welche Bedeutung dem Erinnern zukommt, als Voraussetzung dafür, vergeben zu können.

Ari Rath, er wurde in Wien im Jahr 1925 geboren, musste die Stadt im November 1938, acht Monate nach dem “Anschluss”, verlassen und sich vor den Nazis in Sicherheit bringen. Er gelangte mit einem Kindertransport nach Palästina. Dort wird er zu einem der Gründungsmitglieder des Kibbuz Chamadija. Nach dem Studium der Zeitgeschichte und Volkswirtschaft beschließt Ari Rath Journalist zu werden. Er  beginnt 1957 als Redakteur der “Jerusalem Post”, einer liberal gesinnten englischsprachigen Zeitung, der er mehr als drei Jahrzehnte angehören wird. Ab 1975 ist er Chefredakteur und ab 1979 zehn Jahre lang auch Herausgeber der Zeitung. In seinen Memoiren „Ari heißt Löwe“ schreibt er über seine Arbeit, die er beim Aufbau des israelischen Staates unter David Ben-Gurion und für Teddy Kollek geleistet hat, sowie an seine intensiven Beziehungen mit führenden Politikern wie Yitzak Rabin, Moshe Dayan, Golda Meir und Shimon Peres. Rath, der ein Verfechter der friedlichen Koexistenz von Israelis und Palästinensern ist, bereitet nach eigenen Worten “der zunehmende Einfluss der religiösen Siedlerbewegung auf das Militär und der Rechtsruck der israelischen Gesellschaft große Sorgen”. Ari Rath besitzt seit 2007 neben der israelischen auch die österreichische Staatsbürgerschaft, die er wieder angenommen.

Musikalische Begleitung der Gedenkfeier: Ernst Molden