Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die städtische Bevölkerung nicht nur in Wien, Graz oder Salzburg, sondern überall in Europa künftig gedeihlich zusammenleben kann, betrifft das soziale Gefüge: Alte und Junge, Zuwanderer und Einheimische, Wohlhabende und Arme müssen in einer durchmischten Stadt zusammenleben. Es darf zu keiner Ghettobildung kommen, es dürfen keine Glasscherbenviertel, wie man das früher genannt hat, also Banlieues oder Slums entstehen.
Auf der Architekturbiennale in Venedig 2008 ist eine Charta über die Stadt der Zukunft veröffentlicht worden. Ein zentraler Gedanke darin lautet: “Eine wichtige Grundlage für die effiziente und nachhaltige Nutzung von Ressourcen ist eine kompakte Siedlungsstruktur. Diese kann durch eine Stadt- und Regionalplanung, die eine Zersiedelung des städtischen Umlands verhindert, erreicht werden. Hier muss engagiert dafür gesorgt werden, dass das Flächenangebot gesteuert wird und Spekulationen eingedämmt werden. Als besonders nachhaltig hat sich dabei das Konzept der Mischung von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Versorgung und Freizeitgestaltung in den Quartieren, also in den Bezirken erwiesen.”
Wie aber sollen die Städte der Zukunft in Europa aussehen?
Wer gestaltet sie?
Welche Mobilitätsformen prägen diese künftigen Städte? Und:
Wie sieht ihre ökonomische Basis aus?
Welche sozialen Gegensätze prägen sie?
In einem Punkt sind sich maßgebliche Wissenschafter*innen, Architekten und Architektinnen sowie Stadtplaner*innen einig:
Der Stadt gehört die Zukunft, und in den Städten wird die Zukunft entschieden.
Aber dazu muss die Stadt neu erfunden werden. Genau an diesem Punkt sind wir mit einem Problem konfrontiert: die europäische Stadt ist schon zu 80 oder 90% gebaut.
Wie erweitern, verdichten und durchmischen wir die Stadt der Zukunft, sodass sie eine soziale und umweltfreundliche Stadt wird?
Gäste der Edition STADT DER ZUKUNFT sind: Tina Saaby, Maria Vassilakou, Vittorio M. Lampugnani. Rolf Peter Sieferle, Regula Lüscher, Dietmar Steiner, Jan Gehl, Fritz Kobi, Roland Gruber, Martina Löw, Konrad Paul Liessmann und Erich Raith.
Hier der Link zum Nachhören: Edition STADT DER ZUKUNFT