Die Zukunft der Menschheit liegt in den Städten. Im Jahre 2050 werden mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung in Metropolen leben. Dieser Trend wird auch vor den europäischen Metropolen nicht Halt machen. Die Dimensionen der vor uns liegenden urbanen Entwicklung sind überwältigend: Städte verschmelzen und entwickeln sich zu Gebilden, in denen zwanzig bis dreißig Millionen Menschen leben werden.
Die Stadt der Zukunft zu entwerfen bedeutet mehr als ein architektonisch gelungenes Gebäude zu konzipieren. In der Charta der Architekturbiennale Venedig 2008 ist nachzulesen: “Eine wichtige Grundlage für die effiziente und nachhaltige Nutzung von Ressourcen ist eine kompakte Siedlungsstruktur. Diese kann durch eine Stadt- und Regionalplanung, die eine Zersiedelung des städtischen Umlandes verhindert, erreicht werden. Hier muss engagiert dafür gesorgt werden, dass das Flächenangebot gesteuert wird und Spekulationen eingedämmt werden. Als besonders nachhaltig hat sich dabei das Konzept der Mischung von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Versorgung und Freizeitgestaltung in den Quartieren erwiesen.” Kopenhagen verfolgt nicht nur das Ziel, eine der lebenswertesten Städte weltweit zu werden, sondern will auch zur Umweltmetropole werden. Ein weiteres ehrgeiziges Ziel ist es, bis 2025 zur Ökohauptstadt Europas zu werden. Bauten, städtische Räume, Landschaft und Architektur sollen alle dazu beitragen, dass Kopenhagen bis zum nächsten Jahr dieses ambitionierte Ziel erreicht. Es ist nicht verwunderlich, dass der Klimaschutz ein zentrales Anliegen ist und neue Stadtteile und Gebäude den bestmöglichen Niedrigenergiestandards entsprechen sollten. Wie kann die Kopenhagener Politik diese herausfordernden Ziele erreichen? Mit welchen Maßnahmen wird die Öffentlichkeit dafür gewonnen und wie wird dieser Prozess des Wandels gesteuert?
Tina Saaby Madsen, sie seit 2010 Stadtarchitektin von Kopenhagen, studierte Architektur in Aarhus und Kopenhagen sowie an der Universität Cambridge im Vereinigten Königreich. Ab 1995 arbeitete Frau Saaby als Architektin und war bis 2010 Partnerin und Leiterin von Witraz Architects in Kopenhagen.
Das Gespräch über DIE ZUKUNFT DER STADT – DIE STADT DER ZUKUNFT hat vor Publikum im Mediatower in Wien stattgefunden.