In der Reihe “Menschen, die bewegen” laden der Literaturverein Lesewelt und Musik Kultur St. Johann den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Marko Feingold zum Gespräch mit Michael Kerbler, dem langjährigen Leiter der Ö1-Sendereihe IM GESPRÄCH, ein.
Marko Feingold ist mit 104 Jahren der älteste noch lebende Holocaust-Überlebende Österreichs. Er hat vier Konzentrationslager überlebt: Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald. Davor die Flucht in die Tschechoslowakei, von wo er nach Auschwitz deportiert wurde. Nicht umsonst heißt Feingolds Überlebensgeschichte, die 2012 im Otto-Müller-Verlag neu aufgelegt wurde: “Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh”. Marko Feingold war eine Schlüsselfigur der jüdischen Flüchtlingsorganisation “Bricha” (Flucht), die rund 250.000 Juden aus Osteuropa nach Palästina schleuste. Von Salzburg aus ging die Fluchtroute zuerst ins “Givat Avoda”, ein Lager für “Displaced People” in Saalfelden, von dort in das Krimmler Achental hinauf zum Tauernhaus und dann weiter über die Tauern ins Südtiroler Ahrntal. Von Kasern aus machten sich die Emiganten auf, um nach Palästina zu gelangen.
Der Krimmler Friedensdialog von ALPINE PEACE CROSSING, der heuer am 23. Juni 2017 stattfindet, widmet sich dem Schwerpunktthema “70 Jahre jüdischer Exodus”. Auch hier wird Marko Feingold eine zentrale Rolle spielen.
Ort: Kulturraum Alte Gerberei, St. Johann
am 8. März 2017. Beginn: 19.30 Uhr