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07.06.

Salzburg bist Du großer Töchter
Christine Lechner, Architektin

07.06. Salzburg bist Du großer Töchter
Christine Lechner, Architektin

„Salzburg bist du großer Töchter“ ist eine zehnteilige Reihe von Michael Kerbler, dem langjährigen ORF-Chefredakteur und Gestalter der Ö1-Sendereihe „Im Gespräch“, und dem Salzburger Bildungswerk. Architektin Christine Lechner ist eine dieser zehn Frauen. Michael Kerbler bittet sie am Dienstag, den 7. Juni 2016 um 19.00 Uhr im Schloss Goldegg zum Gespräch.

„Architektur ist theoretisch, vielschichtig und praktisch. Das Schönste ist, wenn man in das Erdachte hineinschreitet und es eröffnet sich wie erdacht und mehr“, sagt Christine Lechner. Bei der Planung gibt es unendlich viele Aspekte zu beachten. Dazu zählen die Wünsche der BenutzerInnen ebenso wie der Bauplatz, die Sonne, der urbane Kontext, die örtliche Erschließung und die Beziehung zur Landschaft. Fragen wie „Was will ich sehen?“, „Was ausblenden?“ und „Was könnten die unausgesprochenen Wünsche sein?“ klärt Lechner mit ihren AuftraggeberInnen vor der Planung sorgfältig ab. Während der Bauzeit achtet die Architektin auf solide und qualitativ hochwertige handwerkliche Ausführung. „Frau sein ist bei dieser Arbeit kein Nachteil, auch nicht in Korea oder in arabischen Ländern“, sagt Lechner. Die 55-Jährige ist mit zwei Brüdern aufgewachsen. „Das ist schon ein Vorteil“, meint sie augenzwinkernd.

Die gebürtige St. Johannerin studierte Innenarchitektur und Architektur an der Kunstuniversität Linz. Da lernte die beeidete Ziviltechnikerin ihren späteren Ehemann Horst Lechner kennen. Fast 30 Jahre lang arbeiteten die beiden Architekten zusammen. Im Vorjahr verstarb Horst Lechner.

Ein Meilenstein ihrer gemeinsamen Arbeit ist der Umbau einer ehemaligen Autowerkstätte in der Priesterhausgasse in Salzburg zum eigenen Atelier im Jahr 1994. 2010 erfolgte der Unter- und Überbau des bestehenden Ateliers – entstanden ist ihr Wohn- und Atelierhaus. Für die materialbewusste, originelle und ökologische Architektur gewann das Architektenpaar 2010 den Salzburger Architekturpreis. „Es braucht die Seele dahinter“, sagt die Mutter zweier erwachsener Söhne. So sensibel Lechner auf die Wünsche ihrer Bauherren eingeht, so entschieden setzt sie sich für ihre Lösungen ein. „Wir, die Bewohner und Bewohnerinnen unserer Stadt, müssen uns unser kulturelles Umfeld selbst schaffen. Wir brauchen Projektionsflächen, die permanente Veränderungen und die Bildung von Identität möglich machen. Ziel ist die Diskussion umfassender Inhalte, weit über die Ästhetik hinaus“, sagt Christine Lechner.

Am Dienstag, den 7. Juni 2016 um 19.00 Uhr im Schloss Goldegg. Der EINTRITT ist FREI!

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Salzburger Bildungswerk