„Seltsam im Nebel zu wandern, Leben heißt: einsam sein, kein Mensch kennt den andern, jeder ist allein.“ Hermann Hesse
Wie ursächlich hängt Einsamkeit mit dem Fehlen von Kommunikation zusammen. Und wie können wir uns durch achtsames, durch richtiges Kommunizieren davor schützen andere, aber auch uns selbst in Isolation, in die Einsamkeit zu manövrieren. Etwa durch exzessives Surfen im Internet. Das ständige Verbundensein im Netz verändert die Art wie Menschen von sich selbst denken. Früher hieß es: „Ich habe ein Gefühl, ich will es jemanden am Telefon mitteilen. Heute sagt man: „Ich möchte etwas spüren, ich muss eine SMS absetzen.“ Wenn wir nicht online sind, spüren wir uns nicht. Wir vernetzen uns also immer mehr – und werden immer einsamer.
Mit Kommunikation ist nicht nur das Gespräch gemeint, sondern auch nonverbale Kommunikationsformen sowie alle Variationen des Sich-Begegnens: ob das gemeinsame Spiel, das gemeinsame Singen, Tanzen, Musizieren, das Schreiben – ob als Snail Mail oder Email – das Telefonieren oder Skypen. Es geht um das Wahrnehmen und das Wahrgenommen werden. Und um Wege aus der Einsamkeit.
Am Samstag, den 28.Mai 2016 um 11 Uhr im FESTWOCHENZENTRUM im KÜNSTLERHAUS, Akademiestraße 13, 1010 Wien
Es diskutieren:
Ingrid Brodnig. Sie hat “Journalismus und Unternehmenskommunikation” an der FH Joanneum in Graz studiert. Seit Februar 2015 ist sie als Redakteurin beim österreichischen Nachrichtenmagazin Profil beschäftigt, und dort für die Berichterstattung über digitale Themen zuständig.
Der Autor, Regisseur, Schauspieler und Tänzer Pippo Delbono ist einer der unkonventionellsten und bemerkenswertesten Theaterkünstler Italiens. In Wien wird sein Stück ORCHIDEE aufgeführt. In dieser Arbeit konfrontiert er das Natürliche mit dem Künstlichen, die Körper auf der Bühne mit eingefangenen Videosequenzen – eine Bilderflut im Revuestil, üppig, drastisch, zirzensisch und zugleich subtil berührend.
Paulus Hochgatterer ist Psychiater und Schriftsteller. Der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller lässt in seinen erzählerischen Werken, die auf seinen beruflichen Erfahrungen als Psychiater basieren, Protagonisten auftreten, die häufig psychisch Kranke und Außenseiter der Gesellschaft sind.