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17.4.

Die Blechtrommel gab es nicht
Michael Kerbler IM GESPRÄCH mit Günter Grass

17.4. Die Blechtrommel gab es nicht
Michael Kerbler IM GESPRÄCH mit Günter Grass

Die Blechtrommel, enthüllte Filmregisseur Volker Schlöndorff am Dienstag dieser Woche, gab es gar nicht. Kinderblechtrommeln existierten zu der Zeit, in der der Roman beziehungsweise der von ihm verfilmte Roman von Literaturnobelpreisträger Günter Grass spielte, nicht. Also mussten gleich ein paar Stück dieser Trommel hergestellt werden, denn der kleine Oskar zerschlug während der Dreharbeiten einige davon. Für Grass sei die Trommel übrigens auch eine Metapher gewesen. Die Medien im Dritten Reich seien Trommeln der Propaganda gewesen und – so Schlöndorff – Grass hätte übrigens seine Schreibmaschine als Trommel gesehen: eine mechanische Schreibmaschine, in der er fest die Texte hämmerte.

Es war mir vergönnt Günter Grass einige Male im Lauf der Jahre zu treffen, und mit ihm Gespräche zu führen. In Moen, jener dänischen Insel, die er in den Sommermonaten zu seinem Ferienquartier machte, in Leipzig und auch in Wien. Eines der Gespräche, das für den ORF – für Ö1 – aufgezeichnet wurde, wird am Freitagnachmittag noch einmal gesendet.

http://oe1.orf.at/programm/401993