Die Stadt der Zukunft zu entwerfen bedeutet mehr als ein architektonisch gelungenes Gebäude zu konzipieren: wir leben bekanntlich nicht nur in einem Haus, wir leben auch dazwischen. Die Stadt der Zukunft zu entwerfen, bedeutet also ausreichend Begegnungsraum für die Bewohner_Innen der Stadt zur Verfügung zu stellen.
Die Stadt der Zukunft zu entwerfen verlangt aber auch nach Formen der Energieversorgung der Stadt zu suchen, die – was den „Fußabdruck“ der Stadt angeht – möglichst neutral zu sein hat. Die Stadt der Zukunft zu entwerfen bedeutet eine stets unfertige Stadt vor Augen zu haben, ein Gebilde, das sich weiterentwickeln kann, das Veränderungen unterworfen sein wird, das nie wirklich fertig sein wird.
Um der steten Metamorphose der Stadt möglichst optimale Entwicklungschancen zu geben, gilt es einige Grundsätze zu beachten: Stadt und – umgebendes – Land sind als Eins zu denken, Grünräume müssen gesichert, umweltfreundliche Mobilität möglich sein. Ebenso wichtig ist es am vorhandenen Gebäudebestand anzuknüpfen, möglichst dicht zu bauen und alle Voraussetzungen für eine lebendige Stadt zu schaffen, in der sich Bewohner_Innen wohl fühlen. Erst dann wird die Stadt zum identitätsstiftenden Lebensraum.
Das Gespräch mit dem Architekten Ao.Univ.Prof. DI Dr. Erich Raith fand in seinem Büro in Wien statt. Erich Raith war von 1999 bis 2010 Vorstand des Instituts für Städtebau und Raumplanung an der TU Wien. Seine Arbeitsschwerpunkte betrafen den Städtebau und den Wohnbau.
Radio Helsinki: Erich Raith über DIE ZUKUNFT DER STADT am 13. März um 11 Uhr