Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz möglicherweise die Lösung. So lautet die Kernthese eines Buches von Hartmut Rosa, das als Soziologie des guten Lebens gelesen werden kann. Die Qualität des menschlichen Lebens lässt sich, so Rosa, nicht in „Währungen“ wie Ressourcen, Optionen und Glücksmomenten angeben. Wichtiger ist der Blick auf die Beziehungen zur Welt, die unser Leben prägen und die, wenn sie intakt sind, Ausdruck stabiler Resonanzverhältnisse sind. Rosa: „Ich meine damit, dass einem Menschen die Welt als antwortend, atmend, tragend, wohlwollend oder sogar gütig erscheint. Eine Beziehung zwischen zwei Personen zum Beispiel ist dann eine Resonanzbeziehung, wenn sie sich in der Tiefe berühren und sich wechselseitig antworten.“ Im Gespräch geht es um die Frage, wie es jedem von uns gelingen kann, in Resonanz zu seiner Welt zu gelangen, damit gutes Leben gelingen kann.
Hartmut Rosa, geboren 1965, ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Jena; seit 2011 Sprecher der DFG-geförderten Kollegforschergruppe „Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung (Postwachstumsgesellschaft)” an der Universität Jena. Seit Oktober 2013 Direktor des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt.
Eine Kooperation mit dem ORF III.
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