Eigentlich ist er gelernter Kirchenrestaurator. Doch mit 25 Jahren faszinierten ihn die Kultur der alten Sumerer und ihre Schrift. Er begann Altorientalistik zu studieren. Werner Lampert gilt heute über die Grenzen Österreichs hinaus als der Pionier für Biolebensmittel. Aber zuerst musste er scheitern: seinen ersten kleinen Bioobst- und Gemüsevertrieb in Vorarlberg musste er zusperren. Übrig blieben ihm Schulden. „Bio hatte damals in der Öffentlichkeit ein sektenähnliches Image.“ Heute sind ressourcenschonende, biologische Nahrungsmittel Teil des Speisezettels. Aber wie wird sich das Bio-Angebot in den Industriestaaten weiter entwickeln? Ist der Plafonds bereits erreicht?
Wer wird uns also in Zukunft ernähren? Die global industrialisierte Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Monokulturen? Eine kleinstrukturierte regionale Landwirtschaft? Oder eine biologische Landwirtschaft? Oder gar nichts davon, sondern Pflanzenfabriken, Fleischlabors und Genforschung?
Oder gibt es Grund zur Annahme, dass der seit längerem stärker werdende Trend in Richtung einer regionalen Lebensmittelversorgung, die nicht unbedingt „bio“ sein muss, in unseren Breiten dominieren wird.
Werner Lampert, geboren in Feldkirch, konnte Mitte der 90er-Jahre BILLA-Eigentümer Karl Wlaschek mit seiner „Ja! Natürlich“-Produktlinie überzeugen. Vor vierzehn Jahren kreierte Lampert für den Diskonter „Hofer“ die Marke „Zurück zum Ursprung“.
Im ZEIT. GESPRÄCH mit Michael Kerbler geht es um die Zukunftsfragen der gesunden Ernährung. Zu sehen ab 3. Mai 2020 auf der You-Tube-Seite des Kulturvereins Schloß Goldegg. (Erstausstrahlung im September 2016)