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17.08.

FALTER Radio - Salzburger Festspiele: Was hoffen?

17.08. FALTER Radio – Salzburger Festspiele: Was hoffen?

„Hoffnung gießt in Sturmnacht Morgenröte!“

 

Michael Kerbler im Gespräch mit Julia Ebner und Anton Zeilinger (©SF/Lukas Pilz)

 

Hoffnung – das klingt in einer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Zeit jenseits des Rationalen, wenn nicht gar jenseits des Aufklärerischen. Heute möchte man an Stelle des irrationalen Gefühls der Hoffnung auf wissenschaftlich fundierte Zahlen und Fakten setzen. „Hoffnung“, war der Regisseur und Schriftsteller Heiner Müller überzeugt, „ist etwas für Leute, die unzureichend informiert sind“.

Dennoch ist Hoffen eine zutiefst menschliche Fähigkeit, ohne die der Mensch nicht existieren könnte. Hoffnung verdrängt nicht, denn in ihrer Ambivalenz ist sie, neben der Sehnsucht nach einem Wunschzustand, auch immer Unzufriedenheit mit dem Istzustand. Deswegen enthält jede Hoffnung auch zwangsläufig den Wunsch nach Veränderung. Die Hoffnung hat, so der Philosoph Ernst Bloch, „einen Boden, der sie besonders gut gedeihen lässt: Unzufriedenheit!“

Ist Hoffnung also ein Motor für politische und soziale Veränderung? Oder macht Hoffnung im Gegensatz dazu passiv und untätig? Ist es gar, wie die Literaturwissenschaftlerin und Holocaustüberlebende Ruth Klüger bemerkte, die Abwesenheit von Hoffnung die Menschen in ihrer Verzweiflung mutig handeln lässt?

Referenten:

Julia Ebner, Extremismusforscherin

Anton Zeilinger, Quantenphysiker

Leitung: Michael Kerbler

zum Nachhören: “Hoffnung und Hoffnungslosigkeit”

Teil II des Symposiums der SALZBURGER FESTSPIELE