Michael Kerbler im Gespräch mit dem Verkehrsplaner Fritz Kobi, Schweiz
Die Zukunft der Menschheit liegt in den Städten. Mitte dieses Jahrhunderts werden mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung in Megacities leben. Auch vor den Metropolen Europas wird diese Entwicklung nicht Halt machen. Die zwei wesentlichen Herausforderungen, die es für die europäische Stadt des 21. Jahrhunderts zu lösen gilt, lauten: wie muss eine ökologisch nachhaltige Stadt geplant und gestaltet werden. Und: wie muss eine sozial nachhaltige Stadt aussehen. Die Umsetzung beider Ziele wird von vielen Unbekannten beeinflusst. Ein Beispiel: wie rasch verändert der globale Klimawandel die lokalen Wetterlagen. Der Schweizer Verkehrsplaner Fritz Kobi etwa ist davon überzeugt, dass sich Mitteleuropa klimatisch in Richtung Mediterranisierung verändern wird.
Die Stadtbewohner*innen werden sich öfter und länger im Freien aufhalten. Der öffentliche Raum, Parks und Spielplätze werden wichtiger. Kobi prognostiziert sinkende Geschwindigkeiten im Straßenverkehr. Fußgänger und Fahrradfahrer*innen werden das Stadtbild prägen.
Für die Stadt der Zukunft sind seiner Ansicht nach zwei Faktoren maßgebend: der Mensch und der Faktor Raumplanung. Der Mensch im 21. Jahrhundert will eigentlich deshalb zurück in die Stadt, weil viele attraktive Möglichkeiten offen stehen, die Arbeitswelt zum Beispiel vielfältiger ist, zahlreiche kulturelle Angebote und Einkaufsmöglichkeiten existieren, aber auch die sozialen Kontakte vielschichtiger und intensiver gelebt werden können. Die Rahmenbedingungen für die Stadt der Zukunft gibt die Raumordnung vor, die dem Grundsatz des haushälterischen Umganges mit dem Boden folgt. Und es gilt: verdichtet die Stadt innen und baut nicht weiter nach außen auf die grüne Wiese.
Im Gespräch mit Fritz Kobi geht es um nachhaltige Verkehrsplanung, die Tempoverringerung in der Stadt und welches Lebensgefühl die Stadt der Zukunft in Europa prägen wird.
Am Sonntag , 11.Oktober 2015 ab 18 Uhr auf RADIO AGORA.
http://agora.at/Sendungen/Die-Stadt-der-Zukunft-die-Zukunft-der-Stadt