Berlin erlebt eine Wachstumsphase, die die Stadt, was ihre Zielsetzungen puncto ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren auf eine Probe stellt. Regula Lüscher ist davon überzeugt, dass es die große Herausforderung sein wird, dass es trotz des Wachsens gelingt den sozialen Zusammenhalt weiterhin aufrechtzuerhalten. Das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass ausreichender und zugleich bezahlbarer Wohnraum für die Menschen zur Verfügung steht. Das war bis jetzt kein Problem für Berlin, sagt Lüscher und fügt hinzu, dass mit einer höheren Verdichtung der Boden in Berlin knapper wird und die Immobilienpreise steigen werden. Darum müsse Berlin politisch eingreifen und Steuerungsmechanismen einführen.
Regula Lüscher studierte Architektur an der ETH Zürich. Danach arbeitete sie zuerst in einem Zürcher Architekturbüro und daraufhin im Atelier von Adolf Krischanitz in Wien. Im Jahr 1989 eröffnete sie mit Patrick Gmür ein eigenes Architekturbüro in Zürich. Vor der Jahrtausendwende wechselte sie in die Zürcher Stadtverwaltung, und zwar in das Amt für Städtebau der Stadt Zürich – zuerst als Bereichsleiterin „Architektur und Städtebau“, ab dem Jahr 2000 als Gesamtleiterin Stadtplanung und von 2001 bis 2007 als stellvertretende Direktorin. Dort entwickelte sie unter anderem das Gewerbeareal Zürich West zu einem neuen Wohn- und Dienstleistungsviertel. Mit 1. März 2007 übersiedelte sie als Senatsbaudirektorin im Rang einer Staatssekretärin nach Berlin. Vor drei Jahren wurde Lüscher von der Universität der Künste Berlin (UdK) zur Honorarprofessorin ernannt. Die Ernennung wurde mit der großen Expertise, der Kompetenz und der hervorragenden Vernetzung im Bereich Städtebau begründet.
Michael Kerbler spricht mit Regula Lüscher über die “Stadt der Zukunft – die Zukunft der Stadt”